Natürlich gibt es im orientalischen Tanz
auch verschiedene Rythmen,
verschiedene Tänze und Stilrichtungen.
Mein eigener, weiblicher
und authentischer Tanzstil ist genau das,
was seit vielen Jahren mein Publikum bezaubert, denn ich tanze mit meinem Herzen.
Musik ist ein getanztes Gefühl - von ruhigen, sehnsuchtsvollen, ergreifenden, dramatischen,
fröhlichen und lebenslustigen hin zu schnellen und temperamentvollen Passagen.
Mein Tanz ist mein Leben, damit ziehe ich auch Sie in meinen Bann...
Auf Wunsch tanze ich in klassischer Form oder zu modernen Instrumental-
und Gesangskompositionen.
Mein Repertoire reicht von Hakim und Nawal El Zhoghby bis
zum "Stern des Orients" Oum Kalthoum.
Die von mir beliebtesten und getanzten Stile werde ich
nachfolgend ein wenig mit eigenen Worten beschreiben:
Klassischer Orientalischer Tanz:

Er bezieht sich auf eine Tanzform, die ihren Ursprung in Ägypten hat
und bezeichnet den Solotanz der Frauen.
Es gibt weiche, schlangenhafte Bewegungen, die zur Melodie getanzt werden
und härtere, rhythmische Bewegungen.
Grundsätzlich handelt es sich um einen Tanzstil mit isolierten Bewegungen der einzelnen Körperregionen. Vor allem beim Shimmy, dem rhythmischen, isolierten Zittern der Hüften oder anderer Körperteile, ist die gekonnte Isolation der Tänzerin sehr deutlich zu sehen.
Oriental Pop:

Die Bewegungen sind moderner, provokanter und flotter geworden.
Man ist viel freier in seiner tänzerischen Umsetzung geworden.
Oriental Pop eignet sich hervorragend in der heutigen Zeit in europäischen Landen.
Das Trommelsolo oder Drum Solo:

Es ist das Finale oder der Höhepunkt einer tänzerischen Darbietung.
Die Bewegungen sind auf den Trommelschlag genau akzentuiert.
Ein Trommelsolo besteht aus verschiedenen, schnell wechselnden Musikrhythmen.
Hier kann eine Tänzerin genau zeigen, was sie an Isolationstechnik beherrscht.
Der Tarab:

Um die technischen und darstellenden Fähigkeiten zu zeigen, wählt die Tänzerin häufig Tarab Lieder für ihr Repertoire.
Beispiele sind die Lieder, gesungen von Om Khaltoum, Abd El Halim und Warda.
Bei einem Tarab-Lied veranschaulicht die Tänzerin durch ihren Tanz den voll von Gefühlen strotzenden Text,
die herzergreifende Melodie sowie den Charakter der einzelnen Instrumente.
Der Tanz mit einem Schleier:

Häufig wird ein Schleier als Entrée einer Tänzerin benutzt.
Die Tänzerin kann sich darin einwickeln, das Gesicht dahinter verbergen und wunderschöne Figuren in die Luft zeichnen.
Als Zuschauer kann man die fließenden, weichen Bewegungen mit dem unvergleichlichen Farb-Spiel der Schleier genießen.
Der Doppelschleier Tanz oder Tanz mit mehreren Schleiern:

Ischtar tanzte demnach den "Tanz der 7 Schleier", um ihren Ehemann Tammuz aus der Unterwelt zu retten, der gerade verstorben war.
Um in die Unterwelt zu kommen, muss Ishtar vor jedem Tor einen Tribut, ein Kleidungsstück oder Schmuck, ablegen, um passieren zu dürfen.
Die Schleier stehen symbolisch für jeden einzelnen Tribut. Am Ende hat sie alle Schleier abgelegt und steht vor Tammuz.
Beim Doppelschleiertanz führt die Tänzerin zwei Schleier mit sich.
Der Tanz mit Zimbeln:

Sie bestehen heute aus diversen Metalllegierungen, wie z. B. Messing.
Die Zimbeln werden am Mittelfinger und Daumen jeder Hand angelegt. Sie werden paarweise zusammengeschlagen.
Der Klang kann dumpf, gleitend oder klingend variiert werden.
Mit den Zimbeln begleitet man nicht nur die Musik, man kann auch den eigenen Takt und Rythmus ohne Musik schellen. Es gibt verschiedene Techniken zur Handhabung der Zimbeln, die manchmal sehr kompliziert werden, wenn man selbst gerade tanzt.
Der Tanz mit Fächerschleiern:

Im orientalischen Tanz bietet er mit vielseitigen, anmutigen Bewegungen eine schöne Alternative.
Der Tanz mit den Isis-Wings:

Die Faszination des "Alten Ägypten" ist ungebrochen und wird auch in den tänzerischen Darstellungen mit dem Tanz zu Ehren der Göttin ISIS mit einem großen, beeindruckenden Isis-Schleier wiedergegeben.
Der Tanz mit Handkerzen, Tanz mit Kerzentablett:

Ich selbst zeige diesen Tanz gern zum Schluss eines Tanzauftritts.
Der Tanz mit dem Kerzentablett versetzt die Gäste in Bewunderung. Dabei trägt die Tänzerin brennende Kerzen zuerst in den Händen, dann auf dem Kopf.
Der Bodentanz:

Becken- und Armbewegungen, seitliche Rollen, den eigenen Körper vom Boden heben oder Backbends werden hier zur Musik kombiniert. Häufig werden zum Bodentanz zu balancierende Tanzaccessoires mitgeführt.
Ein ausdrucksstarker Stil – in der Folklore, in Fantasy und im Showtanz.
Der Baladi:

Wörtlich übersetzt heißt er "meine Stadt, mein Land". Der Tanzstil mit seiner bodenständigen, erdigen Ausstrahlung stammt aus Kairo und dem mittleren Nildelta.
Mit spielerischen, weiblichen und umwerfenden Akzenten setzt die Tänzerin gerne diesen Tanz um. Meist trägt sie ein Kleid mit einem Accessoire, welches die Hüfte betont, z. B. ein Hüfttuch oder einen Gürtel.
Der Melaya Leff:

Dieses Tuch heißt "Melaya", und "Leff" bedeutet einwickeln.
Unter der lässig drapierten oder gehaltenen Melaya trägt die Frau, oder "Eskanderani", ein kurzes, enges und farbenfrohes Rüschenkleid; ein kleines Kopftuch mit bunten Bommeln oder Blumen und Schuhe mit Absatz. Getanzt wird der Melaya Leff in Alexandria und als "Baladi" in Kairo. In Alexandria ist der Stil frecher und die Röcke sind etwas kürzer, da hier die Frauen emanzipierter sind. Der Tanz symbolisiert, dass Frauen an den Männern vorbei gehen und versuchen, ihnen den Kopf zu verdrehen.
Der Stocktanz oder Raqs Assaya/ Saidi:

Ersterer kommt aus Oberägypten und ist in der ganzen arabischen Welt als typisch ägyptisch bekannt und beliebt.
Als "Assaya" bezeichnet man einen bis zu 2m langen Bambusstock ohne Krücke. Die Ausbreitung auf Unterägypten bewirkte eine weichere und mehr tänzerische Form, den Ghauwasi.
Der Stocktanz gehört zu den ältesten Männertänzen in Ägypten,
sein Ursprung reicht bis ins Pharaonenreich zurück.
Der Stocktanz der Frauen ist eine moderne Variante. Er wird in traditionell angeglichener Kleidung und mit einem verzierten oder farbig geschmückten Stock getanzt.
In großen Bögen schwingt die Tänzerin den Stock aus dem Handgelenk heraus, hält ihn in verschiedene Posen, und bewegt sich tänzerisch dazu. Hier wird die kokette tänzerische Seite gezeigt.
Der Pharaonische Tanz:

Die zum Tanz gespielte Musik ist meist getragen, dramatisch und langsam. Die Tänzerin nimmt diverse verschiedene Armposen und Haltungen ein.
Das Kostüm wird typisch alt-ägyptisch aussehend gewählt. Schmuck, ebenso die Krone der Pharaonen, und der ägyptische Halskragen finden hier Verwendung. Die Symbole der ägyptischen Herrscher oder Götter werden als Accessoires im Tanz benutzt. Bei Darstellungen der Göttin Isis die Isis Wings in Gold auffallend. Die Isis Wings sollen die Flügel der Göttin darstellen.
Der American Tribal Style und Tribal Fusion:

So werden die ursprünglich orientalischen Tanzbewegungen mit afrikanischen, spanischen, indischen und auch indianischen kombiniert, aber auch mit Elementen des Modern Dance, Jazz Dance, Hip Hop, Breakdance, und des Polynesischen Tanzes.
Im Tribal Style ist der Fokus immer auf die Gruppe (den Tribe, dt. Stamm) gerichtet, aus der Solotänze, Duette oder Triodarbietungen hervorgehen können.
Ich selbst mag den Tribal Fusion lieber.
Er ist eine Weiterentwicklung des Tribal-Gedankens in Richtung Individualität und Glamour.
Tribal Fusion wird von Kleinstgruppen bzw. Paaren oder Solistinnen vertreten.
Rasante Tempi- und Dynamikwechsel, tiefe Back- und Sidebends mit und ohne Bodywave, Breaks und Locks (abruptes Ende einer Bewegungsrichtung durch gewissermaßen beschleunigtes Beenden der Bewegung) werden aus dem Modern / Jazz / Breakdance und dem Hip Hop entliehen und machen den typischen Charakter dieser Tanzvariante aus.
Der Schwerttanz; Säbeltanz:

Getanzt wird heute von beiden Geschlechtern in zwei Stilen : entweder mystisch oder kriegerisch.
Dabei wird letzteres vom männlichen Geschlecht bevorzugt. Der Tanz erfordert hohes Geschicklichkeitsvermögen.
Säbel oder Schwerter kommen häufig im "Tribal-Fusion"-Tanz vor.
Ein Schwert hat immer eine gerade, ein Säbel eine geschwungene Schneide.
Die Waffe(n) ballanciere ich dann und wann auf meinem Körper schwinge sie zu komplizierten Figuren, oder halte sie in Posen.
Am liebsten tanze ich auf kriegerischer Art zu "Tribal Fusion"-Musik in dementsprechenden Kostümen.
Der Arabische Flamenco:

Bedingt ist dieses durch die Völkerwanderung der Zigeuner. Die heutige Form des Arabischen Flamencos ist eine Art Phantasietanz mit Wurzeln in der ziganistischen und spanischen Kultur.
Durch Rhythmikklatschen und faszinierende Fußtechnik wird eine Ausdrucksform geschaffen, die feurig und spannungsgeladen ist.
Der Arabische Flamenco wird zumeist ohne die "hörbare Fußarbeit" getanzt, die Darstellung des Gefühls und nicht die der Liedgeschichte wird dabei betont.
Meist knote ich Fransentücher um die Hüfte. Fächer sind mir ein willkommenes Tanz-Accessoire.
Der Bollywood Tanz:

sehr in Mode gekommen.
Dies sind Tänze, die meist in der Gruppe getanzt werden und ihren Ursprung
in Indien haben.
Wer sich mit Mendis versteht, kann in jedem Tanz eine kleine Geschichte wahrnehmen, die die Tänzer/innen mit ihren Bewegungen und Gesten darbieten.